Weg mit den alten Sachen – aber wie?

Aussortieren? – Bestimmt kann ich das noch mal brauchen

Fakt ist: Je weniger Sie als Umzugsgut bereitstellen, desto weniger müssen Sie schleppen, umso weniger müssen Sie für eine eventuelle Umzugsfirma bezahlen.

Fakt ist auch: Sie wissen, dass jetzt Arbeit bevorsteht. Arbeit, die Sie am liebsten immer wieder aufschieben würden. Trotzdem: Geben Sie sich einen Ruck. Beginnen Sie frühzeitig vor Ihrem eigentlichen Umzug mit dem Aussortieren und Wegschmeißen.

Damit Ihr Umzug ein Erfolg wird

Der erste Schritt für einen erfolgreichen Umzug ist der rechtzeitige Beginn Ihrer Aussortiererei. Wenn sich die weiteren Umzugsvorbereitungen mit dem Entrümpeln und Entsorgen von Unbrauchbaren überschneidet, dann steigt der Hektik-Pegel. Drücken Sie einfach rechtzeitig den inneren Startknopf – stellen Sie sich auf Modus: „Umzug“. Da Ihre Wohnung aber immer noch im Normalmodus bewohnt wird, sollten Sie mit den Nebengelassen beginnen. Nehmen Sie z. B. den Dachboden oder den Keller unter die Lupe.

Dazu schlagen wir Ihnen vor, über folgendes nachzudenken:

Die Unberührt-Grundregel: Stellen Sie sich der Zeitprüfung. Z. B. könnten Sie sagen: Was die Familie in den vergangenen Jahren nicht angefasst, nicht angesehen hat, das wird jetzt weggeworfen. Punkt. Wir möchten Ihnen jedoch hier empfehlen, diese Zeitkategorie etwas auszuweiten: Woran Sie in den vergangenen drei Jahren noch nicht  einmal gedacht haben, davon können Sie sich auch problemlos trennen. Einige Umzugsratgeber schlagen vor, Dinge, die Sie generell in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr in die Hände genommen hatten, radikal wegzuwerfen. Wir sind hier aus eigener Erfahrung um 50 Prozent großzügiger: Nach drei Jahren Unberührtheit können diese Elemente aus Ihrer Schatzkammer des Lebens entfernen. Wir möchten an dieser Stelle sogar noch ein Muss hinzufügen: Was Sie in den vergangenen 5 Jahren nicht mehr berührt haben: – weg damit.

Disziplin: Schwören Sie sich im Vorfeld auf eine Wegwerf-Disziplin ein. Diese richtet sich nach den zuvor von Ihnen festgelegten Zeit-Kategorien (siehe oben). Zwingen Sie sich, an jedem Vorbereitungstag vor Ihrem Umzug den unbenutzten Kram zu sortieren und „auszumisten“.

Ausnahmen begrenzen: Wenn Sie tatsächlich doch nicht umhin kommen, sich innerhalb Ihrer aufgestellten Wegwerf-Regeln und Ihrem Disziplin-Eid doch einen kleinen Ausnahmekatalog gönnen, dann halten Sie sich immer an diesen minimalen Ausnahme-Katalog. Denn Vorsicht: Diese Ausnahmen fransen schnell aus und verwässern allzu leicht Ihren eigentlich strengen Regelkatalog.

Emotionslosigkeit: Auch wenn es schwerfällt: Eichen Sie sich auf eine gewisse Unempfindlichkeit bezüglich der Dinge aus der Vergangenheit. Wehmut ist bei dieser Aktion keine schöne Begleiterin.

Illusionslosigkeit: Träumen Sie nicht. Viele Dinge aus dem Keller, vom Boden oder aus der Garage werden Sie garantiert nicht mehr nutzen. Schauen Sie doch mal zurück in Ihr Leben: Wann hatten Sie denn Bedarf an dem einen oder anderen verstaubten Gegenstand? Noch nie? Sehen Sie – und warum soll das denn nun in den nächsten Jahren irgendwie anders werden?

Chance nutzen: Halten Sie sich vor Augen, dass schon lange nicht mehr die Chance so groß war, sich von Müll zu trennen, wie jetzt im Vorfeld des Umzugs und während des Umzugs – und im Grunde auch noch beim Einräumen der neuen Wohnung.
 
Entdecken Sie den „Spaßfaktor Müll“: Sie werden staunen. Wegwerfen kann Freude bereiten – ein radikaler Schlussstrich unter die Vergangenheit kann als befreiende Aktion Endorphine freisetzen. Glückshormone, die Ihnen Kraft für den weiteren Umzug spenden können.

Sortieren in Sichtungskategorien: Triage

Um schneller zu guten Ergebnissen zu kommen, können Sie das Prinzip der Triage anwenden:

Aus dem Katastrophenschutz können Sie folgenden Sichtungskategorien übernehmen:

  • Wichtiges, Wertvolles,
  • Unentschiedenes,
  • definitiv Unsinniges, Unbrauchbares, Unschönes, Unverständliches.

Wenn Sie nach diesen Kriterien auswählen, dann kommen Sie durchaus zu guten Ergebnissen.

Weitere Kriterien der Entsorgung können außerdem sein:

  • Was soll definitiv entsorgt werden?
  • Was wollen Sie noch versilbern –  z. B. bei Ebay, auf dem Flohmarkt, im Bekanntenkreis?
  • Was wollen oder müssen Sie unbedingt behalten, weil ohne diese Dinge Ihre Welt eine andere wäre (z. B. Eheringe)?

Welche Schwerpunkte sollten Sie sich vornehmen

Klamottenleichen auf den Kleiderfriedhof: Ein zentraler Kampfplatz für weniger Kram ist sicherlich der Kleiderschrank. Hier können Sie wirklich effektiv ansetzen. Was gibt es hier nicht alles für Klamottenleichen zu entdecken. Beerdigen Sie diese schleunigst und ohne große Zeremonie und Trauer.

Thema Compactdiscs: CDs, als Medien aus der Zwischenzeit, verlieren langsam ihren Glanz. Natürlich gibt es auch hier Schätze, die erhaltenswert sind. Aber wäre es nicht sinnvoller den einen oder anderen Silberling einfach auf die Festplatte zu bannen. Sie gewinnen eine ganze Menge Raum, wenn Sie alte CDs auf Ihren Computer kopieren.

Kinderspielzeug: Ein sensibles Feld sind angesammelte Geschenke von Kindern. Über die Jahre und bei mehreren Kindern können leicht einige Kisten zusammenkommen. Hier sind leider praktische Tipps schwierig. Lassen Sie einfach Ihr Herz entscheiden.

Aussortieren auch mal anders organisieren

In dem einen oder anderen Ratgeber wird empfohlen, die Aussortier-Aktion als eine kleine Familienparty zu veranstalten. Motto: Jeder darf der Reihe nach etwas aus einer verstaubten Keller-Kiste ziehen und dann dazu ein Geschichte erzählen.

Wir halten davon nicht viel: Ja, ein gewisser Unterhaltungswert besteht – aber das ist im Vorfeld eines größeren Umzugs kein vorrangiges Ziel. Das Aussortieren sollte effektiv ablaufen – damit es Ergebnisse zeigt.

Wenn Sie dennoch nicht auf ein Happening in diesem Zusammenhang verzichten wollen, dann laden Sie doch Freunde ein und preisen Sie Ihren Krempel an: Auktionieren Sie vielleicht.

Eine besondere Note bekommt so eine kleine Krimskrams-Party, wenn Sie die Übernahme alten Gutes zu einer Pflicht der Teilnehmer machen: Spielen Sie „Flaschen-Drehen“ mal anders - auf wen die Flasche zeigt, der muss das vorher vorgestellte Klamotten-Fossil auch mitnehmen. Was er oder sie dann damit macht – das liegt nicht mehr in Ihrer Macht. Achten Sie aber darauf, dass die Flasche nicht zu oft auf Sie selber zeigt.

Auch einer anderen Entsorgungsidee könnten Sie sich annähern: dem sogenannten Bookcrossing. Bücher, die Ihrer Meinung nach auch anderen zu Gute kommen sollten, können Sie „zufällig“ an Orten und Plätzen liegen lassen – in der Hoffnung das sich hier ein Interessent dafür erwärmen kann.

In einigen Städten gibt es so etwas bereits in organisierter Form. In kleinen Glaspavillons stehen gebrauchte Bücher. Jeder kann sich aus diesem Fundus unentgeltlich Bücher für den eigenen Gebrauch unter der Bedingung entnehmen, dass er die gleiche Anzahl gleichzeitig wieder in den Pavillon stellt.

Wir haben ein Beispiel gefunden, wie auch in einem ganz normalen Mietshaus eine solche „Bücherbörse“ entstanden ist, die gut funktioniert. Mieter stellen nicht mehr benötigte Bücher einfach auf die Briefkästen, andere nehmen sie für den Eigenbedarf weg und stellen ihrerseits neu „alte“ dafür hin.
 
Natürlich haben solche Methoden auch ihre Grenzen. Die Gefahr ist hier groß, dass einige das gut gemeinte falsch verstehen und glauben, hier alles wegschmeißen zu können, was für andere keinerlei Gebrauchswert hat und wozu sich niemand Interessiert. So kann dann schnell unsere Umwelt vermüllt werden. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Tun Sie Gutes

Sicherlich gibt es auch in Ihrer Nähe eine soziale Einrichtung, die Unterstützung brauchen kann. Sie können hier mit Sachspenden helfen. Aber bitte: Halsen Sie den alten, faktisch unbrauchbaren Krempel nicht anderen Menschen auf. Sie verfügen doch über ein gutes Verständnis darüber, was diese soziale Einrichtung brauchen könnte, oder nicht? Nichts ist für diese Einrichtungen ärgerlicher, als ein „Geschenkpaket“ mit unbrauchbarem Krimskrams. Wenn es sich um ein größeres Volumen handelt, dann fragen Sie nach, ob die Einrichtung die Sachen aus Ihrem Keller oder Dachboden abholen kann. Wenn ja: prima. Sie räumen dann Ihre Gelasse und können anderen eine Freude bereiten.

Eine andere Möglichkeit karitativer Zuwendung sind natürlich diese Kleiderboxen. Über die  Effizienz dieser Behälter und über den wirtschaftlichen Background der dahinter stehenden Firmen haben Sie sicherlich schon einiges gehört. Es wird zwar damit Geld verdient, aber auch Gutes getan. Hier können Sie frank und frei entscheiden, ob Sie diese Container-Angebot nutzen wollen, oder nicht.


Alte Elektrogeräte: Auch hier gilt – Trennen macht glücklich. Ja, Sie müssen eine Stunde Ihrer wertvollen Zeit investieren, um alte Kaffeemaschinen, Staubsauger oder Laptops ins Auto zu packen und zum Wertstoffhof zu fahren. Aber der Augenblick des Wegwerfens, dieser Moment des Loslassen, wenn das Ding in den Container kracht, dieser motorische Schlussstrich, diese endgültige unumkehrbare Entscheidung  – das fühlt sich an wie eine Befreiung. Ein gutes Gefühl.

Weitere Hilfestellungen


Hier einige weitere Vorschläge, wie Sie sich bei Ihrer Aufgabe weiterhelfen lassen könnten:

Zunächst können Sie sich auf unseren Seiten weiterhelfen lassen. Hier bietet sich als Unterstützung http://www.umzug123.de/entruempelungen.html an.


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Bildnachweise: Bild: Altes rechtzeitig aussortieren - Foto: qay / pixelio.de, Bild: Sichten und Aussortieren - Foto: Ilona Steinchen / pixelio.de., Bild: Bücherbörse im Hausflur - Foto: eigenes Bildmaterial