Umzug mit Tieren - was sollte man wissen

Ein Umzug mit Tieren ist kein Zuckerschlecken

Wenn Sie einen Umzug vorbereiten, müssen Sie vieles im Vorfeld bedenken. Stressige und hektische Momente bleiben da meist nicht aus. Ein Umzug mit Tieren bedeutet noch einiges Mehr an Organisation. Es ist schon für viele Menschen nicht leicht, sich von ihrem vertrauten Umfeld zu lösen und sich in einer neuen Umgebung einzugewöhnen. Aber nicht nur der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Einige Haustiere reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen. Ein Umzug  bedeutet auch für die meisten Tiere Stress. Worauf Sie bei einem Umzug mit Tieren vor, während und nach dem Umzug achten sollten, wie Sie die Aufregung für das Tier möglichst gering halten können und wie Sie Ihrem Liebling das Eingewöhnen erleichtern, erfahren Sie

Woran sollten Sie vor dem Umzug mit Tieren denken?

Versuchen Sie, auch wenn die Vorbereitungen für den Wohnortwechsel Sie sehr in Anspruch nehmen, sich Zeit für Ihr Tier zu nehmen, denn es spürt die Unruhe.

Fragen Sie rechtzeitig vor Ihrem Wohnortwechsel in Ihrem Freundes-und Bekanntenkreis nach, ob Sie Ihr Haustier vor dem Umzug dort unterbringen können oder kontaktieren Sie eine Tierpension. Der Umzug mit Tieren, die in Aquarien oder Terrarien leben, muss besonders gut organisiert werden. Lassen Sie sich deshalb schon einige Zeit vor Ihrem Umzug von einem Fachmann beraten.

Meldepflicht
Bestimmte Tierarten unterliegen einer Meldepflicht und müssen bei der Stadt oder dem Veterinäramt registriert werden. Dies gilt insbesondere für viele exotische Tiere wie Schlangen, Spinnen und Echsen. Die einzelnen Bundesländer haben für hierfür unterschiedliche Gesetzesvorgaben. Erkundigen Sie sich deshalb vor Ihrem Umzug mit Tieren bei den entsprechenden Stellen, ob Sie Ihr Tier anmelden müssen.

Haltungserlaubnis
Für gefährliche Tiere wie Kampfhunde, Vogelspinnen, Giftschlangen oder Skorpione ist zusätzlich eine Haltungserlaubnis erforderlich. Die Stadt oder das zuständige Ordnungsamt geben Ihnen schon vor Ihrem Wohnortwechsel Auskunft darüber, ob Sie für Ihre Exoten eine Haftungserlaubnis benötigen.

Erlaubnis des Vermieters
Grundsätzlich darf jeder Haustiere in einer Wohnung halten, wenn die Haltung dem Tierschutzgesetz entspricht. Die Haltung von Kleintieren wie Vögeln, Fischen oder Hamstern in normaler Anzahl ist immer erlaubt und darf vom Vermieter nicht untersagt werden.

Hunde und Katzen fallen nicht unter die Kleintierhaltung und dürfen in Mietwohnungen nur mit Zustimmung des Vermieters gehalten werden. Auch für die Haltung von großen Schlangen und giftigen Kleintieren ist seine Zustimmung notwendig. Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich beispielweise einen Zweithund zuzulegen, teilen Sie dies vor Ihrem Umzug dem Vermieter mit. Lassen Sie sich die Zustimmung immer schriftlich bestätigen.

Was ist am Tage des Umzugs zu beachten?

Wenn Sie Ihr Tier für die Zeit des Umzugs nicht bei Freunden oder Bekannte abgeben können, versuchen Sie den Tag des Umzugs für Ihr Tier so ruhig wie möglich zu gestalten und achten Sie darauf, dass es sicher untergebracht ist. Lassen Sie Ihr Tier nicht unbeaufsichtigt. Denn bei aller mit dem Umzug verbundenen Aufregung kann sich Ihre Katze schnell mal in den Kisten für den Umzug verstecken, Ihr Hamster durch die Tür entwischen oder ihr Hund vor Schreck weglaufen.

Räumen Sie am besten ein paar Tage vor dem Umzug mit Tieren ein Zimmer frei, wo sich Ihr Tier während des Einladens des Umzugsgutes in den Transporter oder Umzugswagen von  Umzugsunternehmen aufhalten kann. Ein sichtbar an der Tür abgebrachter Zettel informiert das Umzugsunternehmen und die Umzugshelfer. Richten Sie nach dem Ausladen des Umzugsgutes als erstes einen Platz für Ihr Tier ein. Kleintierkäfige stellen Sie möglichst an einem ruhigen Ort auf.

Was ist beim Umzug mit Tieren für den Transport wichtig?

Transportieren Sie Ihr Tier möglichst selbst im Auto oder mit der Bahn. Tiere sollten niemals  zusammen mit Möbeln hinten in Transportern oder Umzugswagen von Umzugsunternehmen transportiert werden. Tiere können beim Umzug verletzt werden und sind verängstigt. Wenn Sie für Ihren Umzug mit Tieren ein Umzugsunternehmen beauftragt haben, sollte Ihr Tier in der Fahrerkabine untergebracht werden.

Verlassen Sie die alte Wohnung mit Ihrem Tier erst, wenn Ihr Umzugsgut sicher verstaut ist. Achten Sie bei einer längeren Fahrt auf Pausen und nehmen Sie ausreichend Futter und Trinkwasser mit.

Für Umzugsunternehmen gelten besondere Haftungsausschlussgründe. Tiere und lebende Pflanzen sind gemäß § 451 d von der Haftung ausgeschlossen, wenn das Umzugsunternehmen Sie vor dem Umzug über diesen Fakt informiert hat und Sie ihrerseits das Umzugsunternehmen über den Umzug mit Tieren informiert haben.

Die beste Sicherheit für einen reibungslosen Umzug mit Tieren ist ein artgerechter Transport. Achten Sie darauf, dass sich ihr Tier nicht unterkühlt oder Zug ausgesetzt ist und lassen Sie es nicht zu lange in der prallen Sonne stehen.

Kleintiere sind schnell verängstigt. Transportieren Sie Nagetiere am besten in dunklen, luftigen Behältern und decken Sie Vogelkäfige während des Umzugs mit einem leichten Tuch ab.

Größere Tiere wie Katzen oder Hunde dagegen sollten beim Umzug alles mitbekommen dürfen und in hellen Boxen transportiert werden.

Für den Transport von Terrarien beachten Sie die Ratschläge der Fachhändler.

Wie verhalten Sie sich nach dem Umzug mit Tieren?

An einen Umzug mit Tieren schließt sich je nach Tierart eine längere Eingewöhnungsphase an das neue Zuhause an. Schaffen Sie direkt nach dem Umzug schon einen Raum mit dem gewohnten Schlafplatz und vertrauten Gegenständen. Kleintierkäfige stellen Sie an einem ruhigen Ort auf.

Lassen Sie Ihr Haustier durch die Wohnung laufen und erkunden Sie nach Ihrem Wohnortwechsel so oft es geht, gemeinsam die neue Umgebung. Versuchen Sie, den normalen Tagesablauf beizubehalten.

Umzug mit Katze und Hund

Katzen benötigen meist eine länger Eingewöhnungszeit nach dem Umzug. Wenn Sie im neuen Heim angekommen sind, lassen Sie Ihre Katze die neue Wohnung erforschen. Freiläuferkatzen sollten aber erst etwa einen Monat nach dem Umzug aus der Wohnung oder dem Haus gelassen werden. Vorher besteht die Gefahr, dass Sie nicht zurückkehren.

Hunde haben eine größerer Bindung zu Menschen als an ihre Umgebung. Versuchen Sie deshalb, in der Zeit der Vorbereitung auf den Umzug Ihrem Hund trotz der Doppelbelastung mit beruhigenden Gesten und Worten Aufmerksamkeit zu schenken. Am Tag des Umzugs sollte sich Ihr Hund vor dem Transport ausreichend bewegt haben.

Lassen Sie Ihren Hund in den ersten Wochen nach Ihrem Wohnortwechsel  zur Sicherheit und aus Rücksicht auf Ihre neuen Nachbarn an der Leine. Dies ermöglicht auch Ihren neuen Nachbarn, sich an das Tier zu gewöhnen, denn nicht jeder möchte ungefragt angesprungen oder abgeschlabbert werden, auch nicht vor Freude. Und auch Menschen brauchen ihre Zeit, um sich gegenseitig zu beschnuppern. Aufgrund Ihrer natürlichen Neugier erkunden Hunde von sich auch schnell die neue Umgebung. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit für gemeinsame Spaziergänge, wenn möglich schon vor Ihrem Umzug. Als Hundebesitzer wissen Sie, Ihr Liebling ist die beste Kontaktbörse. Auch Sie werden so nach Ihrem Umzug spielend leicht neue Kontakte knüpfen.


Wir bedanken uns für die Tipps und Hinweise von Frau Dagmar Vogel, Tiertherapeutin in Berlin, die wir hier mit genehmigten Nutzungsrechten veröffentlicht haben. Weitergehendes kann mit Frau Vogel direkt besprochen werden. Hier ihre Kontaktdaten:
 
Tierheilpraxis
Dagmar Vogel
Tiertherapeutin

Mittenwalder Straße 82a
10961 Berlin

Telefon  030 - 853 15 07
Mobil    0176 - 30 73 78 29
kontakt@tierpraxis-vogel.de
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Bildnachweise: Bild: richtige Kleintierhaltung Goldhamster - Foto: Sqrt/wikipedia cc-by-sa/3.0, Bild: Tiere richtig transportieren - Foto: wikipedia gemeinfrei, Bild: Umzug mit Katze und Hund - Foto: Ulla Trampert / pixelio.de